Nach unten
 

Erfahrung

Drei Jahrzehnte Erfahrung
Frank Wiegand – was mich als Fotograf ausmacht

Mehr Freiheiten – Ausbildung statt Studium

Mit der Fotografie bin ich groß geworden – in den Beruf als Fotograf bin ich hineingewachsen. Bereits meine Mutter war Fotografin – auch sie hatte ihren Schwerpunkt bereits in der Industriefotografie. Für mich war schon als Jugendlicher klar, dass auch ich Fotograf werden wollte. Zunächst hatte ich den Plan, in Darmstadt Fotodesign und Filmtechnik zu studieren. Da der Studiengang hoffnungslos überlaufen war, hielt ich eine Ausbildung im Betrieb meiner Mutter für die bessere Entscheidung. Hierdurch bekam ich die Freiheit, weit über den Tellerrand unseres Studios zu sehen. Ich nahm an Lehrgängen und Workshops in Italien und Frankreich teil, die im Rahmen einer gewöhnlichen, schulischen Ausbildung nicht möglich gewesen wären.

Während meiner Ausbildung lernte ich bei einer Studienreise nach Paris Gerhard Vormwald kennen und mich spontan um ein Praktikum bei dem renommierten Fotografen beworben. Nach zwei Jahren erhielt ich – für mich völlig unerwartet – eine Zusage. Diese große Chance für einen der angesagtesten deutschen Werbefotografen zu arbeiten, war für mich ein enormer Schritt nach vorn: Ich habe eine Menge über Licht gelernt, eine unschätzbare Erfahrung. Bis heute pflege ich Kontakt zu Vormwald, der inzwischen als Professor für Fotografie an der Fachhochschule Düsseldorf arbeitet.

Die wilden Jahre – von der Assistenz zu eigenen Projekten

Bei einem aufwendigen Shooting für eine Werbekampagne lernte ich den Fotografen Florian Adler kennen, mit dem mich seit vielen Jahren eine sehr inspirierende Partnerschaft verbindet. Adler fotografiert nicht nur exzellent, sondern schreibt auch sehr eloquent. Als Assistent habe ich ihn bei zahlreichen internationalen Projekten begleitet und unterstützt. In einem kleinen, aber freundschaftlichen Team konnten wir in Miami, London und Venedig Filme für den Filmhersteller Agfa testen. An der Côte d’Azur entstanden Anfang der 90er Jahre auf einer langen Reise große Bilderstrecken.

Schwerpunkte bilden sich heraus, der Fotograf wird sesshaft

Neben der Assistenz für Adler verfolgte ich zu dieser Zeit aber schon meine eigenen Projekte. Als ich nach internationaler Arbeit (u.a. in Hamburg und London) nach Gladenbach zurückkehrte, hatte ich zunächst gar nicht die Absicht zu bleiben. Es waren die Aufträge, die mich hielten.

Zu dieser Zeit zeichnete sich für Fotografen ein Strukturwandel ab: Die Zeit der teuren Produktionen waren definitiv vorbei. Gefragt waren Fotografen, die für ein begrenztes Budget hochwertige Fotos bieten konnten – und wollten. Hier sah ich meine Chance und habe Kontakte zu Firmen geknüpft, die noch heute zu meinen Kunden zählen. Unternehmen war es nicht mehr wichtig, wo die Fotos entstanden – und so bin ich in Gladenbach geblieben.

In dieser Umbruchphase hat sich auch mein Studio entwickelt: Für ein Großprojekt musste ich eine Halle mieten, für einen anderen Großauftrag eine 60 Quadratmeter große Hohlkehle bauen – mit den Aufträgen wuchs nach und nach das Studio.

Mehr und mehr hat sich durch zahlreiche Aufträge ein Schwerpunkt herausgebildet: die Industriefotografie – regional, national und international. Für meine Kunden fotografiere ich immer wieder auch im europäischen Ausland: in Österreich, Italien, Frankreich, aber auch in Belgien oder in den Niederlanden und Russland.

1993 erwarb ich in Hamburg den Titel „Fotografenmeister“ – seit dieser Zeit bilde ich auch selbst aus.